Lechon de Leche ist der spanische Begriff für Spanferkel. In Spanien, wie auch bei uns, gilt es zu einem der rustikalen Gerichte für Veranstaltung oder eine zünftige Grillfete. In Spanien wird das Spanferkel zum größtenteils in einem großen Backofen, möglichst mit Holzkohle befeuert, gebacken und nur kurz gegrillt. So wird es zumeist auch in Deutschland zubereitet.
Unser Gastblogger lebt zwei Jahren auf den Philippinen und hat dort eine besondere Art des Spanferkels oder des Lechon, wie es hier genannt wird, kennen und schätzen gelernt.
Auf den Philippinen gehört ein Lechon, also Spanferkel, zu jedem Fest, sei es Geburtstag, Taufe, Hochzeitstag oder einfach einer Fete mit Freunden. Ob es ein Lechon de Leche oder ein Lechon ist, hängt vom Gewicht und dem Alter des geschlachteten Schweins ab. Ich selbst habe vor kurzem ein Ferkel von einer Freundin gekauft und mäste es derzeit für den Geburtstag meiner Zwillinge im Mai. Daraus kann man ersehen, dass die Schweine, die zur Zubereitung eines Lechon, von Hobbymästern aus der unmittelbaren Nachbarschaft kommen.
Man kann ein Lechon selbst zubereiten oder man kauft ein fertig gegrilltes beim „Lechon Maker“ (erstaunlich wie in der Alltagssprache die Idiome zweier Besatzungsmächte, den Spaniern und den Amerikanern, gebräuchlich sind). Dieser Lechon Maker, bei weitem kein ausgebildeter Metzger, schlachtet das Schwein, nimmt es aus und grillt es mehrere Stunden über einem Holzfeuer. Die Kunst dabei ist das Würzen des Spanferkels und dass es beim Grillen außen wirklich kross und innen immer noch butterweich ist. Das gelingt diesen Menschen immer.
Nachdem das Lechon fertig gegrillt ist, wird es in frische Bananenblätter eingepackt und ausgeliefert. Zum Lechon gibt es Reis, wer möchte eine Sauce aus Soyasauce, Kokosnussessig (lecker) und sauscharfen Pepperoni und Gemüse und, am wichtigsten, viel Bier. Ein fertig zubereitetes und angeliefertes Lechon kostet umgerechnet zwischen 75 und 100 Euro.